Lean Six Sigma

Lean Six Sigma – Begriffsklärung

Lean Six Sigma kombiniert die Prinzipien von „Lean“ (Verschwendung minimieren) mit „Six Sigma“ (Qualitätsverbesserung durch Reduzierung von Prozessvariabilität). Es ist eine systematische Methode zur Prozessverbesserung und zielt darauf ab, Qualität, Effizienz und Kundenzufriedenheit zu steigern. Durch datengetriebene Analysen werden Probleme identifiziert und Prozesse optimiert. Der Ansatz verwendet verschiedene Werkzeuge und Techniken, die in fünf Phasen (Define, Measure, Analyze, Improve, Control) strukturiert sind.

Es sind hierbei mehrere Begriffskombination in der Literatur zu finden, die jedoch alles das selbe ausdrücken:

  • LEAN + Six Sigma
  • Six Sigma + LEAN
  • LEAN Six Sigma

Wir verwenden durchgängig den Begriff LEAN Six Sigma und nutzen ihn auch in unseren Dokumentationen und Zertifikaten.

Kernelemente von Six Sigma

  1. DMAIC-Zyklus (Define, Measure, Analyze, Improve, Control): Ein strukturierter Ansatz zur Prozessverbesserung, der in fünf Phasen unterteilt ist, um systematisch die Ursachen von Defekten oder Abweichungen zu identifizieren und zu beheben.
  2. DFSS (Design for Six Sigma): Ein Ansatz zur Entwicklung oder Neugestaltung von Produkten und Prozessen, um von Anfang an hohe Qualität zu gewährleisten.
  3. Statistische Prozesskontrolle (SPC): Ein Mittel zur Überwachung und Kontrolle von Prozessen, indem Daten in regelmäßigen Abständen gesammelt und analysiert werden, um Abweichungen zu erkennen.
  4. FMEA (Failure Mode and Effects Analysis): Eine systematische Methode zur Identifizierung und Priorisierung potenzieller Fehler in einem Produkt oder Prozess.
  5. CTQ-Baum (Critical To Quality): Ein Werkzeug zur Identifizierung und Priorisierung der Kundenanforderungen, die für die Qualität eines Produktes oder Dienstleistung entscheidend sind.
  6. Prozessfähigkeitsindex (Cp und Cpk): Statistische Maße, die anzeigen, wie gut ein Prozess innerhalb seiner Spezifikationsgrenzen arbeitet.
  7. Hypothesentests: Statistische Tests, die dazu dienen, Annahmen oder Vermutungen über einen Prozess oder eine Population zu überprüfen.
  8. Regelkarten (Control Charts): Ein grafisches Werkzeug, das die Leistung eines Prozesses über die Zeit anzeigt und Abweichungen oder Trends aufdeckt.
  9. DOE (Design of Experiments): Ein systematischer Ansatz zur Untersuchung der Beziehungen zwischen verschiedenen Variablen in einem Prozess.
  10. SIPOC (Suppliers, Inputs, Process, Outputs, Customers): Ein visuelles Tool, das den Überblick über einen Prozess durch Identifizierung der Lieferanten, Eingaben, Ausgaben und Kunden bietet.

Kernelemente von LEAN

  1. Wertstromanalyse (Value Stream Mapping – VSM): Diese Methode visualisiert den gesamten Prozessfluss, um Verschwendungen zu identifizieren und Wertschöpfung zu maximieren.
  2. 5S: Ein Werkzeug zur Arbeitsplatzorganisation, das aus den Schritten Sortieren, Systematisieren, Saubermachen, Standardisieren und Selbstdisziplin besteht.
  3. Kanban: Ein visuelles Steuerungssystem, das die Produktion nach dem „Pull-Prinzip“ regelt, um Bestände zu minimieren und den Arbeitsfluss zu steuern.
  4. Kaizen (kontinuierlicher Verbesserungsprozess): Ein Ansatz, bei dem kleine, ständige Verbesserungen zur Optimierung von Prozessen beitragen.
  5. SMED (Single Minute Exchange of Die): Eine Methode zur Reduzierung von Rüstzeiten in der Produktion, um flexibler und effizienter auf Kundenanforderungen reagieren zu können.
  6. Heijunka (Produktionsnivellierung): Durch Ausgleichen der Produktionsmengen und -typen wird eine gleichmäßige Produktion und Belastung der Ressourcen sichergestellt.
  7. Jidoka (Automatisierung mit menschlichem Touch): Verbindet Automatisierungstechniken mit menschlichem Urteilsvermögen, um Qualitätsprobleme sofort zu erkennen und zu stoppen.
  8. Poka Yoke (Fehlervermeidung): Entwurfs- oder Prozessverbesserungen, die menschliche Fehler verhindern oder sofort erkennbar machen.
  9. Andon (visuelle Hilfsmittel): Ein visuelles Feedback-System, das Probleme in Echtzeit anzeigt, oft in Form von Lichtsignalen.
  10. Gemba Walk: Das Prinzip des direkten Beobachtens und Verstehens von Prozessen an ihrem tatsächlichen Ort (dem „Gemba“ oder „wirklichen Ort“) durch Führungskräfte und Teams.

LEAN Six Sigma – Effizienz trifft Qualität

  • Doppelte Power: Lean Six Sigma kombiniert die Stärken von Six Sigma und Lean. Während Six Sigma die Qualität in den Vordergrund stellt, zielt Lean darauf ab, Verschwendung zu eliminieren und den Durchsatz zu steigern. Zusammen bieten sie ein umfassendes Werkzeug zur Prozessoptimierung.
  • Eliminierung von Verschwendung: Lean Six Sigma identifiziert sieben Arten von Verschwendungen, die in Prozessen auftreten können – von überflüssigen Transporten bis zu übermäßigem Bestand. Diese „Mudas“ oder Verschwendungen sind oft die heimlichen „Kostentreiber“ in einem Unternehmen.
  • Kundenfokus: Bei Lean Six Sigma steht der Wert für den Kunden im Mittelpunkt. Jede Aktivität, die keinen Wert schafft, wird als Verschwendung betrachtet und sollte eliminiert oder minimiert werden.

 

Fazit

Wenn Qualität Ihr Hauptanliegen ist und Sie nach einem datengetriebenen Ansatz suchen, dann ist Six Sigma Ihr Weg. Wenn Sie jedoch nach einer ganzheitlichen Methode suchen, die sowohl die Effizienz steigert als auch die Qualität optimiert, dann bietet Lean Six Sigma einen umfassenden Ansatz, der Ihrem Unternehmen zu Spitzenleistungen verhelfen kann.

Stellen Sie sich vor, Sie könnten die besten Aspekte beider Welten nutzen – mit Lean Six Sigma ist dies möglich. Treffen Sie die Wahl, die Ihr Unternehmen auf die nächste Stufe hebt!